Die Autobahnmeisterei Oelde geht auf eine Entscheidung der Direktion Berlin des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen zurück. Mit Datum vom 15. Juni 1938 wurde die Oberste Bauleitung Reichsautobahnen in Essen beauftragt, einen Kostenvoranschlag zu erstellen und vorzulegen. Wie für die Errichtung von Straßenmeistereien (damalige Bezeichnung heutiger Autobahnmeistereien) üblich, waren folgende Hochbauten vorzusehen: |
Da Meistereien oftmals von dörflichen Siedlungen oder Städten entfernt errichtet wurden und somit die Familien der Mitarbeiter eine teilweise autarke Hauswirtschaft zu führen hatten, sollte jede Familie auch ein Stück Gartenbereich für den Anbau kleinerer Mengen an Gemüse sein eigen nennen. Somit waren auch Gartenhäuschen bzw. Schuppen und Kleinställe zu erreichten. Bild 2: Lageplan der Straßenmeisterei Oelde Quelle: LWL -Straßenbauverwaltung-, Münster 10/1989, S. 36
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MIt der Bauausführung wurde am 29. September 1938 begonnen. Da in jenem Jahr noch ausreichend Arbeitskräfte zur Verfügung standen, konnten bereits am 29. November 1938 das Bürogebäude und am 18. März 1939 das Werkstatt- und Garagengebäude errichtet werden. Über den Bau wurde ein Bautagebuch geführt, dem der Beztug des Bürogebäudes am 9. Oktober 1939 zu entnehmen ist. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs änderten sich die Baubedingungen gravierend. Arbeitskräfte wurden nun vorrangig an den Westverteidigungsanlagen (Westwall, später der sog. Atlantikwall) eingesetzt und das Baumaterial wurde immer knapper. Das genannte Bautagebuch endet am 12. Januar 1942, ohne dass der vollständige Abschluss der Bauarbeiten vermerkt ist. Bild 2: Eingangsbereich zur Autobahnmeisterei Oelde. Giebel der Fernmeldvermittlung (10) und Giebel des daran anschließend rechtwinklichen Betriebsgebäudes (1).
Bild 3: Blick von der Zufahrt zur Meisterei. Im Vordergrund das Gebäude der Fernmeldevermittlung (10), dahinter das Wohngebäude (2).
Bild 4: Die sog. Offene Gerätehalle (3) mit dem Uhrturm, ein 'Accessoires' vieler Straßenmeistereien Mitte der 1930er Jahre.
Bild 5: An der Stelle des 1987 abgebrochenen Stallgebäudes (5) steht seit 1988 eine Kraftfahrzeughalle (12). Bild 6: Schüttvorrichtung am ehemaligen Streusplitt-Hochsilo (6).
Die alte Siloanlage konnte den Ansprüchen, die mit der Motorisierungswelle am Beginn der 1960er Jahre an die Autobahnen gestellt wurden, nicht mehr entsprechen. Im Jahre 1963 wurden eine neue Halle zur Lagerung von Streusalz (8) und ebenso eine Halle für den vergrößerten Maschinen- und Gerätepark (9) erbaut. |
Bild 7: Ein kleiner Teil der Werkstatt- und Gerätehalle (4) wird von der Meisterei zur Aufbewahrung historischer Arbeitsgeräte genutzt und dient zu Demonstrationszwecken beim Besuch von Interessenten.
Bild 8: Blick über den Gartenbereich zur Eingangsfront des Wohngebäudes (2).
Bild 9: Die Rückseite des Betriebsgebäudes (1) und das Wohngebäude (2).
Fernmeldevermittlung (10; rechts) mit Verbindung zum Betriebsgebäude (1). Im linken Bildteil das Wohngebäude (2).
Im Gemeinschaftsraum des Betriebsgebäudes befindet sich ein Gemälde mit Abbildung des Streckenabschnitts, für den die Straßenmeisterei Oelde einst zuständig war.
© H. Schneider, Naumburg (Saale) 7/2017 (Text), 9/2015 (Fotos) |
Schrifttum, Informationen, Karten:
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